- Rathaus & Politik
- Stadt & Leben
- Bauen, Umwelt & Wirtschaft
- Kur & Tourismus
Heilmittel
Bad Camberger Lehm , das „Braune Gold“ von Bad Camberg
Der Bad Camberger Lehm ist für das 1927 gegründete Kneippheilbad Bad Camberg ein wichtiges ortsgebundenes Heilmittel, das ein besonderes Alleinstellungsmerkmal unter den Kurorten darstellt. Viele Jahrzehnte lang wurde der vom Deutschen Heilbäderverband anerkannte Lehm in Bad Cambergs seit einigen Jahren geschlossenen Kurheimen „Goldener Grund“ und „Haus Hildegard“ erfolgreich angewandt.Viele Bad Camberger und auch ältere Stammgäste setzen auf die wohltuende Heilwirkung des braunen Lehms, der kalt auf betroffene Körperteile aufgetragen wird und vielfältige Heilwirkungen z.B. wundheilend auf der Haut auslöst.
Der Bad Camberger Badearzt Prof. Dr. Peter Gündling hatte mit einer unter seiner fachlichen Leitung stehenden Studie mit Hilfe der damaligen Doktorandin Dr. med. Karin Redlich im Jahre 2009 „Wirkung von Lehmpackungen auf Stauungsbeschwerden und Lebensqualität von Patienten mit chronisch venöser Insuffizienz“ erstmals die medizinische Heilwirkung des Bad Camberger Lehms nachgewiesen.
Auch das Institut für Schönheit und individuelle Systemkosmetik „Vital & Schön“ von Ursula Schmid, hat seit 2 Jahren eine offizielle Zulassung für die „Bad Camberger Gesichtsbehandlung“ im Angebot.
Anwendungsformen des Lehms sind:
1. feuchtkalte Umschläge, Auflagen, Wickel, Packungen
2. feuchtwarme Anwendungen, wie Fango oder Moor. Beide halten die Temperatur länger als Lehm und sind deshalb für feuchtwarme Anwendungen erheblich besser geeignet.
3. warmes Vollbad bei Muskelverspannungen, Gelenkschmerzen
4. zum Gurgeln, z.B. Zahnfleisch-, Mandelentzündung; als Puder bei nässenden Wunden und Geschwüren, juckenden Hautpartien u.a..
Verwendung findet der Lehm, wie alle klassischen Heilerden, äußerlich, wie innerlich. Heilerden, die nur äußerlich angewendet werden, zählen nicht zu den klassischen Heilerden.
Die Wirkung des Lehms ist vielfältig: entzündungshemmend, abschwellend und entstauend, schmerz- und juckreizstillend, wundheilend, entschlackend und entgiftend, stoffwechselhemmend und stoffwechselanregend, ausleitend, selbstheilungskräftestärkend und entspannend.
Was geschieht im Körper: Der kühlende Lehm verengt die Blutgefäße, der Stoffwechsel im betroffenen Bereich verlangsamt sich, Entzündungen, Schwellungen gehen zurück und dadurch bedingte Schmerzen werden gebessert (=Wärmeentzug). Bleibt der Wickel weiterhin liegen, beginnen die Regulationsmechanismen des Organismus diesen “Kälteschock” auszugleichen. Dies geschieht, in dem sich die Gefäße wieder erweitern und das Gebiet wieder stärker durchblutet wird. Die Breiauflage verhindert, dass die Wärme abstrahlt, es kommt zum Wärmestau. Die Wärme dringt somit in die Muskulatur und Gelenke ein und entfaltet dort die heilende Wirkung, Tiefenwärme = Heilwärme. Der nun erhöhte Stoffwechsel bedingt, dass das gesamte Gebiet bestens mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Somit werden aber auch giftige Substanzen rascher und intensiver ausgeschwemmt. Feuchtkalt verabreichte Erden regen die Bildung von Eigenwärme des Körpers stärker an als Feuchtwärme.